In der Antike befand sich die Kunst der Informationsvermittlung noch in ihren Anfängen. Menschen stützten sich auf mündliche Traditionen, Inschriften und visuelle Kunstwerke, um Erkenntnisse und Erzählungen zu konservieren und zu teilen. Die ästhetischen Prinzipien jener Epoche hoben die Bedeutung von Deutlichkeit, Symmetrie und Anmut hervor. Visuelle Kunstwerke zeichneten sich oft durch ihre Detailtreue und lebensnahe Darstellung aus, um Informationen möglichst präzise zu übermitteln. Diese dienten nicht allein der Kommunikation, sondern auch als Zierde sowie als Ausdruck von Autorität und Prestige. Inschriften und bildliche Kunst fanden sich häufig an öffentlichen Bauten und Denkmälern, was ihre Wichtigkeit und ihren Stellenwert betonte. Die Kunst der Antike zeigte eine tiefe Verehrung für die Natur und die menschliche Gestalt, was sich in der Genauigkeit und dem Realismus der Kunstwerke widerspiegelte.
In der Ära, bevor das gedruckte Wort verbreitet war, lebten Geschichten, Gedichte und Wissen durch die mündliche Übertragung fort. Epische Werke wie jene von Homer wurden von Barden und Sängern dem Publikum vorgeführt. Die Schönheit dieser Kunstform lag in ihrer ausdrucksstarken Sprache, dem Versmaß und der emotionalen Resonanz bei den Zuhörern. Homers “Ilias” und “Odyssee” sind ikonische Beispiele solcher mündlichen Traditionen, die ursprünglich live vorgetragen wurden. Alte Mythen, Balladen und Legenden wurden häufig von Generation zu Generation weitererzählt, ohne jemals schriftlich festgehalten zu werden, und bieten Einblicke in vergangene Zeiten. Die mündliche Überlieferung der Atoin Meto ist ein präzise dokumentiertes Beispiel für diese Dichtkunst. Die Tora, als zentrales Element der jüdischen Lehre, wurde ebenfalls mündlich von Priestern an die Gemeinde weitergegeben.
Inschriften auf antiken Tempeln, Monumenten und öffentlichen Gebäuden dienten als essentielle Informationsquellen. Sie zeichneten sich durch ihre deutliche Lesbarkeit, symmetrische Anordnung und die kunstvolle Ausgestaltung der Buchstaben aus.
Bauinschrift des Lagers in Comagenis/Tulln: Diese Inschrift, die im Namen des Kaisers Nerva Traianus Augustus Germanicus Dacicus, dem Sohn des vergöttlichten Nerva, angefertigt wurde, kennzeichnet die Errichtung eines Bauwerks durch die Ala Commagenorum Prima Antoniana.
Meilenstein CIL I 617 bei Castel San Pietro nahe Bologna: Errichtet im Jahr 187 v.Chr. vom Konsul M. Aemilius Lepidus, gibt dieser Meilenstein die Distanzen nach Rom und Bologna an.
Grabinschrift CIL I 2527a aus Rom: Diese aus der republikanischen Zeit stammende Inschrift erwähnt neben der Ehefrau auch eine Konkubine des Schreibers Quinctius.
Trajanisches Alphabet: Am Sockel der Trajanssäule in Rom zu finden, stellt diese Inschrift das bekannteste Beispiel der Capitalis Monumentalis dar, eine perfekte Vorlage für alle runden Schriften römischen Ursprungs, bekannt als Antiqua-Schriften.
Diese Inschriften sind unverzichtbare Dokumente der antiken Kultur und Geschichte und können heute in Museen und an historischen Orten weltweit betrachtet werden.
Vasenmalerei, Wandbilder und Skulpturen illustrierten mythische Szenarien sowie göttliche und heroische Gestalten. Die Schönheit dieser Werke offenbarte sich in der ausgewogenen Proportionierung, der lebendigen Darstellung der Figuren und dem gezielten Einsatz symbolischer Elemente.
Hier einige illustrierte Beispiele aus der antiken Kunst:
Ägyptische Kunst: Eng verbunden mit den natürlichen Zyklen und den Fluten des Nils, umfassen die berühmtesten Werke der ägyptischen Kunst die Pyramiden, Mumienmasken aus der späten ägyptisch-römischen Epoche, Jade-Kleidung und Tonfiguren als Grabbeilagen im alten China.
Griechische Kunst: Neben Tempelbauten zählen zu den herausragenden Schöpfungen der griechischen Kunst bemalte Marmorskulpturen und Bronzestatuen, schwarz- und rotfigurige Vasen, Fresken, Goldschmuck und aufwendig verzierte Waffen.
Römische Kunst: Aufbauend auf der griechischen Kunst und den altitalienischen Kulturen, sind die monumentalen Skulpturen ein Markenzeichen der römischen Kunst.
Diese Beispiele verdeutlichen, wie die antike bildliche Kunst Harmonie, Ausdruckskraft und Symbolik meisterhaft zur Schau stellte und somit ein bedeutendes Kulturerbe und historisches Zeugnis ihrer Ära darstellt.